Anlässlich des 30. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Polen wurde am 21. September im Aserbaidschanischen Kulturzentrum in Wien eine Veranstaltung mit dem Titel „Polnische Spuren in der Architektur und Geschichte von Baku“ organisiert.
An der vom Aserbaidschanischen Kulturzentrum in Zusammenarbeit mit den Botschaften Aserbaidschans und Polens in Österreich und dem Polnischen Institut in Wien organisierten Veranstaltung haben die Mitglieder der aserbaidschanischen und polnischen Diaspora sowie öffentliche Vertreter von Österreich teilgenommen.
Leyla Gasimova, die Leiterin des Kulturzentrums, die Veranstaltung mit ihrer Eröffnungsrede eröffnete, wies darauf hin, dass Aserbaidschan ein Land sei, in dem Vertreter verschiedener Nationen friedlich zusammenleben. Es wurde festgestellt, dass der Name der polnischen Gemeinde unter den verschiedenen Vertreter zu finden ist, und trotz ihrer geringen Größe konnten die Mitglieder dieser Gemeinde einen unauslöschlichen Eindruck in der Geschichte von Aserbaidschan und Baku, insbesondere in der Architektur von Baku hinterlassen.
Die aserbaidschanische Botschafterin in Polen, Nargiz Gurbanova, wies in ihrer Rede darauf hin, dass in diesem Jahr vier bedeutende Jubiläen bezüglich der Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Polen gefeiert wurden. Es wurde berichtet, dass dieses Jahr neben dem 30. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen wegen dem 550. Jahrestag der historischen Beziehungen Aserbaidschans im Mittelalter mit dem Königreich Polen, dem 5. Jahrestag der strategischen Partnerschaft zwischen den beiden Ländern und dem 20. Jahrestag des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Aserbaidschan bemerkenswert ist.
Es wurde festgestellt, dass sich die Polen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Aserbaidschan als Architekten und Anwälte, Ingenieure und Intellektuelle, Lehrer und Militärs, Geschäftsleute und Staatsmänner hervorgetan haben. Unsere polnischen Bürger, die eng an der Entstehung der Demokratischen Republik Aserbaidschan beteiligt waren, waren in fast allen Regierungsstrukturen, im Parlament und im Justizsystem vertreten und haben viel Mühe für die Interessen Aserbaidschans aufgewendet.
Die Direktorin des Polnischen Instituts Wien, Monika Schmigiel-Turley, äußerte sich zufrieden über den hohen Entwicklungsstand der Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Polen und betonte, dass diese engen Beziehungen auch in Österreich – über die Grenzen beider Länder hinaus – bestehen. Sie äußerte die Hoffnung, dass die Zusammenarbeit zwischen den Kulturzentren auch in Zukunft fortgesetzt wird.
Anschließend hielt Fuad Akhundov, der bekannte Moderator, Autor und Moderator des Programms „Secrets of Baku“, Orientalist und Forscher, einen Vortrag über die Geschichte der polnischen Gemeinde in Aserbaidschan, Architekten und Ingenieure polnischer Herkunft, die in der Entwicklung von Baku und der Bildung des Baustils eine besondere Rolle spielten. Als er über den Ölboom sprach, der Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts stattfand, sagte F. Akhundov, dass die Stadt Baku infolge dieses Prozesses zu einem sich schnell entwickelnden Industrie- und Kulturzentrum wurde, hier in 1901 mehr als die Hälfte des weltweiten Rohöls gefördert wurde, und wies er darauf hin, dass in Baku der erste Öltanker und die ersten Pipelines in der Welt gebaut wurden.
Es wurde festgestellt, dass das schnelle Bevölkerungswachstum in dieser Zeit zu einer großen ethnischen und kulturellen Vielfalt führte, die die Stadt in den folgenden Jahrzehnten prägen sollte. Obwohl die polnische Gemeinde zahlenmäßig klein war, galt sie als eine der einflussreichsten Gruppen in Baku und spielte eine sehr wichtige Rolle im sozialen und öffentlichen Leben der Stadt.
Beginnend mit Stanislav Despot-Zenovich, einem der ersten Bürgermeister von Baku, leiteten eine Reihe prominenter Architekten und Bauingenieure wie Jozef Goslavski, Jozef Ploshko, Kazimierz Skorevich und Yevgenius Skibinski die Prozesse - die Bildung des Baustils und den Bau von historischen Gebäuden, die die Schönheit von Baku charakterisieren. Zur gleichen Zeit arbeiteten auch polnische Architekten in Shamakhi und Ganja.
Unter Hinweis darauf, dass die Stadt Baku dank polnischer Architekten als „Paris des Kaukasus“ berühmt wurde, wies F. Akhundov darauf hin, dass polnische Ingenieure auch zur Entwicklung der Ölindustrie beigetragen hätten. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Erinnerung an unsere Helden, die tapfer für Unabhängigkeit und territoriale Integrität Aserbaidschans und Polens gekämpft haben, liegt uns allen am Herzen. Unter diesen Helden hat F.Akhundov die Rolle von einem aserbaidschanischen Oberst Vali Bey Yadigar, der in der polnischen Nationalarmee und in "Armija Krajowa“ für Polen kämpfte, und einem polnischen Tatare General Machei Sulkiewicz, der während der Zeit der Demokratischen Republik Aserbaidschan Stabschef der Streitkräfte Aserbaidschans war, hervorgehoben.
Die in Österreich lebenden Musiker Farid Feyzullayev (Violine) und Piotr Yavorski (Klavier) führten nach dem Vortrag ein klassisches Musikprogramm mit Werken aserbaidschanischer und polnischer Komponisten auf.