LITERARISCH-MUSIKALISCHER ABEND ZUM GEDENKEN DES SCHRIFTSTELLERS MIR CELAL

05 November 2013, 18:00
Bellaria strasse8 ,1010 Wien

Im Aserbaidschanischen Kulturzentrum fand am 5. November der literarisch-musikalischer Abend zum Gedenken des berühmten Schriftstellers Mir Celal statt.

Dr. Leyla Gasimova, Direktorin des Aserbaidschanischen Kulturzentrums, erzählte in ihrer Ansprache über das Leben und Schaffen von Mir Celal, der als einer der wichtigsten Schriftsteller, Gelehrten und Pädagogen des XX Jahrhunderts in Aserbaidschan gilt, und würdigte seine Rolle für die Entwicklung der Literatur, Wissenschaft und Bildung in Aserbaidschan. Sie betonte, dass Mir Celal neben seiner literarischen Tätigkeit als einer der Gründer der Literaturkritik in Aserbaidschan bezeichnet wird.

Es wurde erwähnt, dass heuer das 105. Geburtstag des Schriftstellers nicht nur in Aserbaidschan, als auch außerhalb des Landes gefeiert wurde.

Der Botschafter der Republik Aserbaidschan in Österreich S. E. Galib Israfilov schätzte sehr hoch ein, dass dieses Jubiläum 2008-2009 auch im Rahmen der UNESCO gefeiert und ins Programm der wichtigen Veranstaltungen aufgenommen wurde.

Literaturwissenschaftler und Übersetzer Vilayet Haciyev erwähnte im seinem Vortrag, dass Mir Celal als junger Schriftsteller mit seinem Roman „Das Manifest eines jungen Mannes“ das Interesse der breiten Leserschaft erwecken konnte und sich später als große Meister der kleinen Form, als der Kurzgeschichten profilierte. In Kurzgeschichten wie „Anket Anketov“, „Der in Sitzungen Ausgedorrte“, „Hey Ismayil, erklär es ihm doch!“ hat der Autor Gesellschaftsprobleme, Fehlentwicklungen der Sowjetzeit und Charakterzüge eines einfachen Menschen mit verständlicher Sprache, feinem Humor und triftiger Satire beschrieben. Seine Werke „Literarische Schulen in Aserbaidschan (1905-1917)“, „Aserbaidschanische Literatur im XX Jahrhundert“ und Monografien über den Dichter Füzuli gehören seit Jahrzehnten zum Studienplan der Universitäten und wurden mehrfach aufgelegt.

Im Laufe der Veranstaltung wurden Auszüge aus den Kurzgeschichten „Anket Anketov“, „Hey Ismayil, erklär es ihm doch!“ und „Gewohnheitssache“ durch Yagut Abdalla und Stefan Rollfinke in aserbaidschanischer und deutscher Sprache vorgelesen.

Den musikalischen Rahmen gestaltete der Violinist Stefan Kamilarov in Begleitung von Margarethe Babinsky am Klavier. Sie spielten die Werke von Gara Garayev, W. A. Mozart und L. v. Beethoven.

Abschließend wurde ein kurzer Film mit wichtigsten Fotos aus dem Leben und Schaffen von Mir Celal aufgeführt.