Am 6. Oktober fand die Präsentation des Buches „Schuschas Erbe. Geschichte und Entwicklungsweg der Kulturhauptstadt Aserbaidschans“ von Michael Reinhard Heß - einem Turkologen und Dozenten an der deutschen Universität Giesen, im Aserbaidschanischen Kulturzentrum in Wien statt.
Leyla Gasimova, die Leiterin des Aserbaidschanischen Kulturzentrums, die die Veranstaltung mit einer Einführungsrede eröffnete, informierte die Gäste darüber, dass dieses Jahr in Aserbaidschan als „Jahr von Schuscha“ ausgerufen wurde. Es wurde festgestellt, dass die erste Präsentation des Buches „Schuschas Erbe“ im deutschsprachigen Raum und in Europa in Wien stattfindet. L. Gasimova betonte, dass wissenschaftliche Arbeiten dieser Qualität einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung aserbaidschanischer Wahrheiten in der Welt leisten.
Der aserbaidschanische Botschafter in Österreich Rovshan Sadighbayli sprach über die Rolle, die die Stadt Schuscha bei der Bildung der kulturellen und national-spirituellen Identität des aserbaidschanischen Volkes spielt, sowie über ihre politische, geografische und wirtschaftliche Bedeutung.
R. Nabiyev, der über das Buch informierte, sagte, dass in diesem Buch neben der Stadt Shusha auch die Etappen der allgemeinen und kulturellen Geschichte Karabachs und Aserbaidschans in den letzten 270 Jahren analysiert werden. Eine detaillierte Analyse des kulturellen und literarischen Erbes der Stadt Schuscha wurde auf der Grundlage wissenschaftlicher Fakten und Quellen sowie der Erfolge des aserbaidschanischen Volkes in diesen Bereichen präsentiert. In dieser Monographie, die auf mehr als 600 Quellen in verschiedenen Sprachen verweist, wird auch den Werken armenischer Autoren Aufmerksamkeit geschenkt, und wichtige historische Karten und Fotos werden in das Buch aufgenommen. Die Monographie beweist, dass Schuscha und Karabach nie Teil eines armenischen Staates waren, und die Elemente des literarischen, kulturellen und ethnografischen Erbes dieser Gebiete bestätigen diese Tatsache. Ende des 19. Jahrhunderts lebten in Schuscha 95 Dichter und Schriftsteller, 38 Sänger, 22 Musikwissenschaftler, 11 Kalligraphen und 16 Bildhauer, Astronomen, Architekten und Lehrer, und fast alle von ihnen waren muslimische Aserbaidschaner. Im Buch vergleicht der Autor die Stellung von Schuscha in der aserbaidschanischen Kultur mit der Stadt Weimar in Deutschland und Wien in Österreich.
Der Autor Michael Reinhard Heß sagte in seiner Rede, dass das Hauptziel des Buches darin besteht, westlichen Lesern das reiche Erbe von Schuscha und Karabach in der Literatur- und Kulturgeschichte Aserbaidschans zu vermitteln. Es wurde festgestellt, dass die Zerstörung und der Vandalismus, die während der Besatzung in der Stadt Schuscha begangen wurden, in erster Linie dazu dienten, das aserbaidschanische Erbe auszulöschen, es zu leugnen, es zu entfremden und hier eine separate armenische Präsenz zu erfinden.
M.R. Heß widmete in seiner Präsentation der treibenden Rolle der Stadt Schuscha in der Entwicklung der aserbaidschanischen Kultur besondere Aufmerksamkeit. Der Wissenschaftler stellte fest, dass die ersten Ideen des Genies Uzeyir Hajibeyli zum Komponieren der Oper „Leyli und Majnun“ waren noch in Schuscha gegründet, das literarisch-künstlerische Umfeld, die Musik und die Bühnenaufführungen sein Heranwachsen als Komponisten und die Schaffung der ersten Oper in der östlichen Welt beeinflussten.
Nach der Präsentation wurde ein klassisches Musikprogramm unter der Leitung von Anar Ibrahimov, einem in Deutschland lebenden aserbaidschanischen Geiger, Dirigenten und Komponisten, präsentiert. Neben den Werken aserbaidschanischer und europäischer Komponisten stand auch „Mein Herz - Shusha“ von Anar Ibrahimov auf dem Programm. Das Lied des jungen Musikers Orkhan Jalilov stieß beim Publikum auf Interesse und Sympathie. A.Ibrahimov äußerte sich zufrieden über die Präsentation seiner Arbeit in Wien im Rahmen des Schuscha-Jahres.